Eintrag 29

…den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Vor wenigen Tagen schrieb mir eine Bekannte, die ein vereinbartes Treffen absagte, u.a. folgende Zeilen:
…Ich habe in den letzten Wochen mein Leben spontan umgekrempelt und bin jetzt erstmal monogam unterwegs. Hab mich so verliebt und wir wollen jetzt erstmal alleine schauen.Er hatte bisher nur normale Beziehungen und ich merke, daß es mir gerade richtig gut tut. Nach dem hin und her, was ich vorher hatte…“
Nun.
Ist vielleicht blöd für unser Treffen – aber wenn man sich gerade in der Zeit erster Verliebtheit auf das zweisame Miteinander konzentrieren möchte, dann kann ich das nachvollziehen.
Dennoch…– in gewisser Weise eine „Erschütterung der Macht“, wie der Schauspieler Alec Guiness in seiner Rolle als sensibler Yedi-Meister Obi-Wan Kenobi in dem Film „Krieg der Sterne“ (Episode IV) gesagt hätte.
Eine sehr viel deutliche „Erschütterung der Macht“ nahm ich im gerade zurückliegenden September wahr, als die LGBT-Aktivistin, Schauspielerin und Comedian Margaret Cho in einem Podcast-Interview (engl.)¹ sagte:
Wissen sie, was mich angeht, ich habe mittlerweile Polyamory-Fatigue und absolute BDSM-Fatigue. Es braucht soviel Energie, stets zu verhandeln, was du brauchst und was du tust – und ich habe einfach nicht mehr die Energie dafür. Auch die ständige Ver- und Aufarbeitung (orig.:„Processing“), die immer anfällt, das habe ich satt. Für mich ist das alles sehr in den 90ern und den frühen 2000ern steckengeblieben – trotzdem schätze ich es.“
Na, wenigstens hat sie noch den letzten Halbsatz nachgeschoben… Denn ansonsten empfinde ich so eine Aussage von jemandem, der die letzten 25 Jahre des Lebens intensiv einem Lebensstil ethischer nicht-Monogamie verschrieben hatte, schon als Erdbeben mittlerer Stärke. Insbesondere, wenn diese Person im Interview hinzufügt:
Ich habe die Idee, dass ich, weil ich jetzt Single bin, versuchen möchte, für den Rest meines Lebens ohne Partner zu bleiben, und ich werde es wirklich versuchen.
Und auf Nachfrage warum:
In meinem Erwachsenenleben hatte ich Partner*innen, seit ich 25 war oder was auch immer. Ich fühle mich jetzt, da ich 50 bin, als sollte ich wirklich nochmal mein Bestes geben, um zu sehen, ob ich auch allein meine Frau stehen kann.“
Nun.
Auch das sind für mich nachvollziehbare Gründe.
Und dennoch erschüttern mich beide Aussagen. Denn in der polyamoren „Szene“ ist es durchaus nicht so, daß ich solche Erklärungen nicht schon öfter gehört hätte. Mrs. Cho war für mich jetzt allerdings ein sehr prominentes Beispiel – und darum macht es mich besonders nachdenklich.
„Polyamory-Fatigue“ – das klingt ernst, wie ein medizinisches Merkmal; zu „Fatigue“ sagt Wikipedia: »signifikante Müdigkeit, erschöpfte Kraftreserven oder erhöhtes Ruhebedürfnis, disproportional zu allen kürzlich vorangegangenen Anstrengungen«.
Bei jemandem wie Margaret Cho mag Vieles davon höchstwahrscheinlich auch genau so zutreffen, speziell wenn ein Vierteljahrhundert hinter einem liegt, wo man ein aktives Leben hoher medialer Präsenz für die Anerkennung von Homosexualität, LGBT-Rechten, BDSM und queerem Leben überhaupt geführt hat.
Gerade wenn man „anders“ als der Mainstream ist, geschieht es ja dann ohnehin leicht, daß auch das „Private politisch und das Politische privat“ ² wird, da das „Andersartige“, das „Abweichende“ sich erst einmal lange Zeit gegen die vorherrschende Moral und den etablierten Lebensstil behaupten muß.

Als Erforscher nicht-monogam-oligoamorer Lande bin ich dennoch besorgt. Denn sowohl meine Bekannte als auch Margaret Cho stellen mit ihren Aussagen und ihrem Handeln zwei Werte in Frage, die für mich in der Oligoamory so wichtig sind, daß sie gleichsam zum Untertitel dieses Projekts hier dazugehören: Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit.
Fairerweise möchte ich sofort ergänzen, daß weder meine Bekannte noch Mrs. Cho sich jemals als oligoamor erklärt haben – und daß auch ich, der ich Autor dieses bLogs bin, keinesfalls dekretieren möchte, daß man einem einmal gewählten Lebensentwurf für alle Zeit auf Biegen und Brechen verhaftet bleiben müsste.
Und trotzdem gibt es sie: Die gar nicht mal so kleine Gruppe von Menschen, die nach kürzerer oder längerer Weile eben bekennen: „Polyamory? Hab‘ ich ausprobiert. Hat nicht funktioniert…, bin jetzt wieder monogam/Single...“ Die Selbstehrlicheren in dieser Gruppe sagen eventuell noch etwas genauer: „Hat für mich nicht funktioniert.“
Ach, Leute…“, seufzt es dann in mir.
Persönlich halte ich es nämlich für sehr wahrscheinlich, daß – wenn eine Sache nicht funktioniert – sehr selten „die Sache“ das Problem ist, sondern sehr viel häufiger unser Qualitätsmanagement.
„Qualitätsmanagement“ ist in diesem Fall ein weiter Begriff. Allerdings gibt es Anzeichen dafür, daß zahlreiche Menschen ethische Nicht-Monogamie (wie Poly-oder Oligoamory) so ähnlich anwenden, wie der Mann, der am Boden zerstört die Kettensäge in den Laden zurück bringt und stöhnt: „Bin total erschöpft, hat nicht funktioniert, hab‘ mich total abgerackert und kaum einen Baum geschafft…“ Der Verkäufer besieht sich die Kettensäge, betätigt den Anlasser, horcht auf den Motor und sagt: „Ich kann keinen Fehler finden...“ Während ihn der fassungslose Kunde anstarrt: „Was ist denn das für ein Geräusch...!“
Wenn Menschen in dieser Art versuchen, Mehrfachbeziehungen zu führen – dann wundert es mich nicht, daß sie es in der Tat als „hin und her“ empfinden, an dessen Ende „Polyamory-Fatigue“ droht.

Dabei möchte ich die anstrengenden Anteile am Leben in ethischer Nicht-Monogamie absolut nicht leugnen. Vom Zeitmanagement mit mehreren Partner*innen über ständige Selbst- und Fremdrechtfertigungen hinsichtlich der eigenen Lebensweise, von mangelnden rechtlichen Grundlagen bis hin zu den Schwierigkeiten, Gleichgesinnte zu finden – das alles sind reale Nöte und potentielle Quellen für aufbrechende Konflikte. Ein bLog-Eintrag auf einer obskuren Oligoamory-Webseite kann da weder die zahlreichen Herausforderungen benennen, noch in ein paar Zeilen adäquate Praxislösungen für die vielfältigen Situationen, in denen sich Menschen in Mehrfachbeziehungskontexten befinden, anbieten.
Was ich anbieten möchte, ist ein wenig Öl für die Wogen der Erschöpfung, bevor Betroffene glauben, als Ausweg bliebe nur, den Stecker zu ziehen der da heißt: „ich bin wieder monogam unterwegs“ oder „ich möchte für den Rest meines Lebens Single bleiben“.

Weder meine Bekannte noch Mrs. Cho kenne ich persönlich genug, als daß ich wirklich etwas über ihre Beweggründe sagen könnte. Und wie ich schrieb, ist der Weg in die ethische Nicht-Monogamie wahrhaftig nicht gerade mit einem roten Teppich geschmückt.
Abgesehen von den vielen inneren und äußeren Fallstricken, mit denen wir Sucher*innen von Mehrfachbeziehungen – wie oben beschrieben – ohnehin zu tun haben, glaube ich aber, daß wir uns ein gewisses Maß an Druck auch selber erzeugen. Und dieser Druck wirkt sich auf unser erwähntes „Qualitätsmanagement“ aus – indem wir schnellstmöglich stolze „Kettensägebesitzer*innen“ werden wollen, um uns alsbald an den nächsten Bäumen austoben zu können. Dann besucht man Kettensäge-Workshops, Kettensäge-Stammtische, surft durch Kettensägeforen und der Stress kann dadurch enorm werden: Wenn man sieht, wieviel Holz die Anderen scheinbar beiseite schaffen – und einem selbst zittern die Knie schon bei nur einem kleinen Baumstamm…
Denn analog können einem „die anderen Polyamoren“ sehr schnell als eierlegende Wollmilchsäue erscheinen, die fröhlich allerorten ihre intensiven Beziehungen zu einer Vielzahl interessanter Partner*innen managen – wohingegen man selbst z.B. in einem unerfreulich zähen Dating-Sumpf steckt und weit und breit niemanden auffinden kann, der das eigene Beziehungsmodel auch nur annähernd halbwegs teilt. Gleichzeitig wird man dabei immer noch zusätzlich verwirrter, weil man am Wegesrand reihenweise spannende monogame Menschen bzw. Singles ausläßt, die ja nun leiderleider nicht die eigene Weltsicht teilen. Ach, war das damals noch einfach, als man selbst noch monogam, respektive Single war…
Der Druck erhöht sich übrigens, wenn man selber womöglich in einer Bestandspartnerschaft ist, mit einem etwas in die Jahre geratenem „Altmodell“, man aber die Beziehung „beiderseitig einvernehmlich“ geöffnet hat – sich aber trotzdem irgendwie nichts Nachhaltiges ergibt. Oder wenn man mit Menschen in eine Mehrfachbeziehung gerät, die „poly/oligoamor“ sagten, für sich damit aber vorwiegend „promiskuitiv“ meinten. Dazu dann noch immer diese ganze Ver- und Aufarbeitung (die ja doch oft irgendwo zwischen heftiger Arbeit am Selbst und trutzig-trotziger Rechtfertigung schwankt): Da kommt die Polyamory-Fatigue schneller, als einem lieb ist. Kettensäge zurück ins Geschäft – Furchtbar.

Vor allem den Männern wird ja nachgesagt, daß sie neue Geräte immer sofort ausprobieren wollen, ohne auch nur einen Gedanken an die Bedienungsanleitung zu verschwenden. Im Falle ethischer Mehrfachbeziehungen trifft dies in schöner Gleichberechtigung auf alle Beteiligten zu. Sonst würde uns allen viel eher auffallen, daß wir ein besseres (Arbeits)Ergebnis erzielen könnten, würden wir erst einmal dem Laufen des Motors Aufmerksamkeit schenken. Und auch ein laufender Motor „garantiert“ noch keinen Ertrag – er macht ihn aber in jedem Fall wahrscheinlicher.
Vielleicht ist es darum wichtig uns damit zu beruhigen, was es nicht heißt, wenn man Kettensägebesitzer*in, ach – Verzeihung – Mensch im Kontext ethischer Nicht-Monogamie ist:
Es bedeutet eben nicht automatisch, daß man über zahlreiche aufregende Parallel-Partnerschaften verfügt – oder vielmehr: verfügen muß. Überhaupt scheint mir „Verfügbarkeit“ das Schlüsselwort zu sein: Denn auch darüber trifft eine Veränderung unserer Wahl, wie wir Beziehungen oder Partnerschaften führen wollen, keine Aussage. Bin ich ein „schlechter Poly“, weil ich gerade keine weiteren Beziehungen führe? Oder nur eine? Wäre meine Überzeugung oder mein Aktivismus für Belange ethischer Nicht-Monogamie in solchen Fällen weniger glaubhaft?
Heißt „nicht-monogam“ zu sein, daß man damit automatisch immer verfügbar, immer potentiell offen ist – oder es sein muß?
Sollten wir tatsächlich beginnen, so über uns zu denken, dann würden wir ein erhebliches Maß von Stress und Polyamory-Fatigue auf uns selbst herabbeschwören.
Denn es würde in Konsequenz bedeuten, daß wir mehr Wert auf die Kettensäge – also auf das „ob“ – statt auf die Qualität – also auf das „wie“– legten.Was in Folge bedeuten könnte, daß wir bereit wären, beim „wie“ Zugeständnisse zu machen, um das „ob“ zu gewährleisten. Und das würde übersetzt bedeuten, daß wir uns früher oder später als Teil einer Reihe von seriellen wie parallelen Bindungen wiederfinden könnten, die uns nicht gerecht werden, in dem diese unstet sind („hin und her“) – oder uns in unserer Persönlichkeitsentfaltung einschränken („ob ich selbst meine Frau stehen kann“). Was aus oligoamorer Perspektive heißt: Wenig nachhaltig und wenig verbindlich.

Im besten Falle könnte man es uns ja nun doch selbst überlassen, welche Art von Konzessionen wir auf uns nehmen würden, um endlich Teilhabe an Mehrfachbeziehungen für uns zu bewerkstelligen.
Aber.
In diesem Fall prägt das Sein durchaus am Ende das Bewußtsein, egal ob Pragmatiker oder Idealist:
Denn schließlich überzeugen wir uns auf diesem Weg mittelfristig davon, daß Kettensägen untauglich sind, sprich: Daß ethische Nicht-Monogamie uns kein erfüllendes Beziehungsleben gewährleisten kann. Weil es immer so ein unnormales Hin und Her mit ermüdender Ver- und Aufarbeitung ist, was uns am Ende auslaugt „disproportional zu den vorhergegangenen Anstrengungen“.
Wer würde da nicht die Kettensäge zurückgeben?
Wem würde dann nicht Monogamie als „normal“ und „richtig gut“ empfinden und Singletum als Feld, auf dem man endlich allein „seine Frau stehen“ könnte?

Dabei haben wir ein kräftiges Eigentor geschossen, denn ob ethische Nicht-Monogamie, Poly- bzw. Oligoamory dazu nicht mindestens ebenso in der Lage gewesen wären, haben wir keinesfalls erwiesen. Erwiesen haben wir, daß unsere Erwartungen unserer Bedürftigkeit davongaloppiert sind, weil wir, als wir zum ersten Mal von einer Kettensäge gehört haben, wir die Geschichte so aufgefasst hatten, als ob diese Wundersäge unsere Arbeit ganz von alleine erledigen würde. Wiederum auf Mehrfachbeziehungssysteme bezogen: Daß die Wahl dieser Lebensart Bedürfniserfüllung sicherstellen würde [Ein herber Schlag übrigens besonders für jene Polyprediger, die immer noch als anti-Monogamie-Argument „Dass niiiiie nur ein Mensch für alle Bedürfnisse da sein kann...“ ins Feld führen. Die Non-Monogamie selbst mit 100 Partner*innen gewährleistet dies nämlich auch nicht.].
Schlimmstenfalls erzeugen wir so „bekehrte Polys“, die schlimmer als die üblichen Gegner von Mehrfachbeziehungen dann aus ihrer (schlechten) Erfahrung heraus berichten werden: „Nein, bloß nie wieder Mehrfachbeziehungen, das hat mich nicht nur nicht glücklich gemacht, sondern auch noch gestresst und ausgebrannt…“

So wie der Besitz einer Kettensäge eine große Sorgfaltspflicht anmahnt, so möchte ich hinsichtlich ethischer Nicht-Monogamie zu dieser Sorgfaltspflicht einladen, die man hauptsächlich sich selbst zu Gute kommen lassen sollte. Im Rahmen der Oligoamory wünsche ich mir ja gerade genau darum eine hohe Aufrichtigkeit, die in erster Linie eine Verbindung von Selbstehrlichkeit und Selbstverantwortung ist. Und um die kämen wir ja genau genommen in keiner Beziehungsform herum, auch wenn Singletum oder Monogamie uns als „Gesellschaftliche Standardmodelle“ dies vorzugaukeln scheinen: Nur weil etwas bekannt wirkt, heißt das nicht, daß dort ohne unser weiteres Zutun alle Fragestellungen von unseren Vorgänger*innen (Eltern, Lehrer*innen, Gesellschaftsphilosoph*innen, Politiker*innen) für uns gelöst wurden. Das „Standardmodell“ vermittelt diese Illusion lediglich durch sein Diktat muffig-vertrauter Normativität.
Um bei meinem Bild zu bleiben: In dieser Hinsicht wäre jede Beziehungsphilosophie irgendeine Art Säge, ob Stichsäge, Klappsäge, Bügelsäge, und die Verletzungsgefahr bei inkompetentem Gebrauch wird unweigerlich zu Selbst- oder Fremdverletzung führen.
Ganz streng genommen, kann überhaupt niemand uns fertige Antworten für uns liefern, denn wie schon Konfuzius meinte: »Sage es mir, und ich vergesse es; zeige es mir, und ich erinnere mich; lass es mich tun, und ich behalte es.« Wir sind es also selbst, die „Leben in Beziehung“ mit unserem eigenen Leben erfüllen müssen, um die Beziehung, die Anderen und uns selbst immer besser zu verstehen. Auch das gehört zu der „Ver- und Aufarbeitung“, die Margaret Cho so satt hatte. Wenn ich es aber müde bin und nicht mehr wage, wenigstens vor mir selber Rechenschaft für meine Beweggründe abzulegen, wie soll ich dann auf irgendeinem Parkett überhaupt glaubhaft meine Frau oder meinen Mann stehen (Inkohärenz läßt grüßen)?
Wenn ich mir in der Oligoamory wünsche: „Führt gute Beziehungen!“, dann meine ich damit Euch angemessene Beziehungen – die aber vor allem sehr bewußte und aufrichtige Beziehungen sind. Oft sind wir diese hohe Aufrichtigkeit, insbesondere gegenüber uns selbst und in Beziehungen dann gleich zu einem sehr frühen Zeitpunkt nicht gewohnt.
Helfen wird uns – da stimme ich Konfuzius zu – nur das Tun, das Üben, nicht der Modellwechsel.

Ich wünsche mir darum, daß hinsichtlich der Abkehr von der ethischen Nicht-Monogamie bei den Betroffenen das zutrifft, was Charlies Mutter ihrem Sohn in dem Buch von Roald DahlCharlie und die Schokoladenfabrik“ erklärt:
Wenn Erwachsene »für immer« sagen, dann meinen sie meist: »sehr lange«...“



¹ Der Podcast ist HIER verfügbar, erfordert aber eine Anmeldung auf der Seite (nur Englisch).

² Kampagnenzitat aus der 2. Feminismuswelle zur „Politik der ersten Person

Danke an Andreas Scherbel auf Pixabay für das Bild.

2 Antworten auf „Eintrag 29“

  1. Danke für diesen Text. Er kam gerade recht, da in meinem weiteren Umfeld diese Diskussion um das Für und Wider nicht-monogamer Beziehungen, die eher in ein Wider driften, ein wenig den Mut und die Zuversicht rauben. Gleichzeitig fühle ich für mich in meinem Herzen, dass es für mein Leben das Richtige ist. Doch die vielen großen und kleinen Hindernisse lassen auch mich zweifeln, was traurig ist.

    1. Unsere Hindernisse „im Kopf“ sind eher größer, als uns bewußt ist. Das Führen ethischer Mehrfachbeziehungen verlangt von uns ein vertrauensvolles Denken über uns selbst und über die anderen Beteiligten, welches wir gesellschaftlich nicht gewohnt sind.
      Als echte „Avantgardisten“ in Sachen “ mögliche Beziehungsmodelle“ arbeiten wir darum oft an mehreren Fronten zugleich – von denen die heikelste oftmals die ganz persönliche ist. Geben wir uns Zeit und seien wir gnädig – gerade mit uns selbst.

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