Eintrag 58

Dreierlei

Während ich mich in den letzten drei Einträgen noch einmal stärker mit dem philosophisch-spirituellen Hintergrund der Oligoamory beschäftigt habe, möchte ich diesmal ein (kleines) bisschen mehr zur gelebten Praxis hinlenken. Da ich in den vergangenen Wochen häufiger mit der Frage konfrontiert worden bin, „was“ einen denn zu einem „echten Oligoamoren“ machen würde – bzw. „wie“ sich eine Beziehung kernkompetent als „oligoamor“ auszeichnet, habe ich überlegt, welche Bereiche aus meiner Sicht einigermaßen durchdacht werden sollten, falls je*mensch sich auf ein oligoamores Beziehungsleben einlassen wollte.
Diese Bereiche habe ich hier auf meinem bLog an verschiedenen Stellen bereits angesprochen – und auf diese werde ich auch Bezug nehmen; mir war es allerdings wichtig, quasi noch einmal einen konkreteren Drei-Schritte-Prozess zu skizzieren, „wie“ der Weg hin zu einer oligoamoren Mehrfachbeziehung auf persönlicher Ebene aussehen könnte.

Frage 1: Warum möchte ich überhaupt Teil einer oligoamoren Mehrfachbeziehung sein?

Da ich bereits in Eintrag 3 „Ehrlichkeit“ und „Aufrichtigkeit“ zu den Grundwerten der Oligoamory zähle, ist es unumgänglich, daß wir diese auf uns selbst ebenso konsequent anwenden wie auf potentielle Partner*innen. Nicht umsonst küre ich in Eintrag 46 die „Selbsterkenntnis“ zu einem der wichtigsten Ideale meiner Beziehungsphilosophie. Und es ist ja selbst sprichwörtlich schon beinahe ein alter Hut, daß ein starker Fokus von uns stets auf einer ganz wichtigen Nahbeziehung ruhen sollte: Der zu uns selbst.
Da in den Medien und in den sozialen Netzwerken hinsichtlich Mehrfachbeziehungen an dieser Stelle meist gerne die Vorzüge multifunktionaler Bedürfniserfüllung durch eine Erhöhung der fakultativen Partner*innenanzahl ins Feld geführt wird, ist es für mich (seit Eintrag 2) nochmals äußerst bedeutsam, darauf hinzuweisen, daß diese Form von „Ressourcenerschließung“ in der Oligoamory nicht gemeint ist. Viele offene Beziehungsmodelle und leider auch etliche „mehrfach Liebende“ in der Polyamorie springen nämlich genau an dieser Stelle zu kurz.
Bewusstheit über die eigenen Bedürfnisse zu erlangen, ja daß wir überhaupt Bedürfnisse haben, wie deren „Mix“ – oder vielmehr deren „(Er)Füllstand“ – augenblicklich in unserem Leben zusammengesetzt ist, ist tatsächlich ein ganz wesentlicher Teil gründlicher Selbstwahrnehmung und -erkenntnis. Leider bleiben viele Menschen dann aber genau an diesem Punkt ihrer Selbsterforschungsreise mit ihrem Kenntnisstand stehen, indem sie ihren ermittelten Bedarf zur Chefsache und damit zum argumentativen Ausgangspunkt ihres Strebens nach Mehrfachbeziehungen erheben.
Wenn wir uns aber unser Zufriedenheit wie ein traditionelles, aufrecht stehendes Regenfass vorstellen, bei dem die Bedürfnisse gewissermaßen die Fassdauben (die Bretter, aus denen ein Fass besteht) darstellen, dann kann das Wohlbefinden (also der Inhalt des Fasses) in diesem Zufriedenheits-Fass nur so hoch steigen, wie die kürzeste Fassdaube es zuläßt. Sind also als Beispiel unsere „Fassdauben“ (= Bedürfnisse) wie Sicherheit, Kommunikation, Kreativität, Wirksamkeit etc. hoch und stark, kann unser Zufriedenheitsfass trotzdem nicht mehr Wohlbefinden fassen, als die nur halbhohe Daube „Geborgenheit“ zuläßt, wenn wir exakt bei diesem Bedürfnis ein Defizit haben, weil dieses Brett eben kürzer oder verkümmert ist: Denn gerade an dieser Stelle wird jedes „mehr“ an Wohlbefinden, was wir versuchen würden, in unser Fass hineinzubekommen, über genau dieses „zu kurz geratene“ Bedürfnis effektlos abfließen.
Falls wir ein Bedürfnis haben, was in diesem Sinne „zu kurz kommt“, dann spüren wir also vor allem ein Fehlen in Form von Bedürftigkeit – denn es müßte ja nun „nur“ diese verflixte eine Daube geflickt oder erhöht werden, damit wir ein „mehr“ an Zufriedenheit und Wohlbefinden erleben könnten (was die anderen Fassdauben ja locker hergäben!).
Wenn wir jetzt dem oben erwähnten, medial angepriesenen, kurzsichtigen Bedürfnismanagement nachgeben würden, würden wir nun vielleicht versuchen, einen Menschen in diese „Bedürfnislücke“ zu stopfen, damit diese*r sowohl einen weiteren Abfluß unseres Wohlbefindens an dieser Stelle verhindert als auch darüber hinaus für eine insgesamte Erhöhung unseres Wohlbefindens-Niveaus sorgt…
Kapiert? Dämmert es, warum das nicht funktionieren kann – zumindest nicht als Grundlage für eine Beziehung auf Augenhöhe?
Zum einen „benutzen“ wir in dieser Art eine Person in einer „um zu“-Weise (und das ist etwas, was Menschen früher oder später bemerken werden – und worauf sie mit Resignation, Flucht oder Rebellion reagieren werden!), zum anderen versuchen wir mit einem völlig untauglichen Kunstgriff unser eigenes Problem zu lösen: Ein anderer normal sterblich-begrenzt-fehlbarer Mensch KANN diese „Lücke“ in uns niemals füllen. Noch mehr: Durch seine sterblich-begrenzte Fehlbarkeit werden wir mit diesem Menschen regelmäßig a) Enttäuschungen erleben, falls er einmal seine Funktion, die wir ihm zugewiesen haben, aus unserer Sicht nicht gut erfüllt, und b) haben wir dadurch auch noch einen Sündenbock im Außen erschaffen, dem wir ständig „Schuld“ zuschieben können, falls der Füllstand in unserem eigenen „Zufriedenheitsfass“ aus irgendwelchen Gründen nachläßt.

Wenn ich also in der Oligoamory von Selbsterkenntnis und Bewußtmachung spreche, dann meine ich damit, daß wir uns unserer internen Schwächen und Stärken äußerst ehrlich klar werden sollten. Denn dort liegen die Punkte, die in einer Mehrfachbeziehung gerade nicht wie mit einer beruhigenden Schicht aus warmer Schokolade augenblicklich geglättet und ausgeglichen werden, sondern exakt die, mit denen wir uns im Prozess mit unseren potentiell dazukommenden Liebsten vermutlich auf das Deutlichste auseinandersetzen und abarbeiten werden (müssen), da sie meist dann sehr schnell (und dazu mit einiger Heftigkeit) zu Tage treten werden.

Frage 2: Habe ich Platz für einen ganzen weiteren Menschen in meinem Leben?

Bereits aus dem obigen Abschnitt ergibt sich automatisch schon eine Teilantwort dieser Frage. Denn wenn ich andere Menschen nicht fragmentieren oder kompartmentalisieren kann, um sie als „Quickfix“, als Pflaster oder Notnagel unter dem dürftigen Tarnmäntelchen der „Viel-Liebe“ für eines meiner Defizite einzuspannen, dann gehört zum Inhalt des Adjektives „ethisch“ in „ethische Mehrfachbeziehungen“, daß ich jeden „ihn“, „sie“ oder „es“ als vollständige und berechtigte Person ansehe und ihm oder ihr folglich all die Würdigung als Persönlichkeit und Lebewesen zubillige, die ich mir auch für mich selber wünsche. Genau wegen dieser unbedingten „Zubilligung“ frage ich bereits in meinem Eintrag 30

  • Ob in meinem schon reichen Leben überhaupt Platz für einen GANZEN (weiteren) Menschen ist (ich erinnere an das Anaïs Nin-Zitat aus Eintrag 6, daß „jeder neue Mensch für eine neue Welt in uns steht, die möglicherweise nicht geboren wurde, bis dieser neue Mensch in unser Leben kommt – und das nur durch dieses Zusammentreffen erst diese Welt hervortreten kann.“).
  • Ob ich derzeit mein „inneres Haus“ aufrichtig genug aufgeräumt habe, um einen (weiteren) Menschen hineinzulassen – oder ob ich nur einen knappen Platz an meinem bestgeschmückten Schaufenster zu vergeben habe.
  • Ob ich derzeit einen stabilen Ort biete, an dem ein anderer Mensch sicher genug sein kann, um sich ihrer*seiner „Alltagsrüstung“ zu entledigen.
  • Ob ich über genug innere Gewißheit verfüge, daß ich mich nicht an mir selbst festklammern muß, in der panischen Angst, mich selbst zu verlieren – sondern sowohl einen Arm für mich als auch einen Arm für jemand anderen habe, um sie*ihn mit ihrer*seiner Gewißheit zu empfangen und auszuhalten.

Ohne die faktische Kapazität (in Form von ganz bodenständigen Ressourcen, inklusive Zeit) und dem Mut, uns auf eine „ganze Person“ einzulassen, werden nämlich auch wir in einer Mehrfachbeziehung (genau genommen: in keiner Beziehung!) sonst nicht zur Ruhe kommen können, weil – wie ich in Eintrag 55 schrieb – „sich miteinander vertraut machen“ bedeutet, mit anderen Lebewesen Antworten auf die Fragen „Wer bist Du – Wer bin ich?“ zu suchen. Genau dafür benötigen aber alle beteiligten Parteien eine gewisse Sicherheit, daß es die anderen bei diesem Prozess hinsichtlich des Ziels von Intimität, Vertrautheit und Nähe in Sachen Integrität und Verbindlichkeit in etwa genauso ernst meinen wie man selbst.
Jemand, der in so einem Fall nur für ein paar Stunden am Wochenende zur Verfügung steht und sonst seinen übrigen Alltag wie ein privates kleines Königreich verwaltet, wirkt dann in dieser Hinsicht in etwa so kohärent wie ein Gegenüber, welches während eines Gesprächs die ganze Zeit auf dem Mobiltelefon herumwischt…
In einem meiner Kommentare zu Eintrag 55 habe ich vor einiger Zeit den Therapeuten und Schriftsteller Mike Hellwig¹ zitiert, der einmal sagte, „daß – um eine stabile Beziehung miteinander jenseits üblicher gesellschaftskonformer Rollenklischees aufzubauen – es Partner*innen bedürfe, die sich bewußt sind, daß sie evtl. kompensieren, und die bereit sind, ihre Wunden bewusst zu öffnen, sie geradezu zu suchen und einander zu zeigen.“ Dahingehend könnte man mir vorwerfen, daß ich die Oligoamory eventuell zu stark auf „Defizitäres“ oder zumindest auf „kuratives Potential“ hin anlegen würde. So möchte ich aber nicht verstanden werden: Ich wähle vorwiegend die „heftigen, „harten“ oder vermeintlich „problematischen“ Beispiele, weil es nach meiner Erfahrung sehr einfach ist, nahezu jede Beziehung bei einigermaßen heiterem Wetter zu führen und zu genießen. Dazu ist auch wenig aktive persönliche Willensanstrengung notwendig. Wirklich „zählen“, wirklich zeigen, ob wir dabei sind, eine vollwertige Beziehung mit allseitig gewährter Augenhöhe aufzubauen, wird es sich immer nur im Sturm, wenn eben nicht alles glatt läuft oder sich eins ins andere fügt. Und genau dazu ist es vorher wichtig, daß wir für uns abgeklärt haben, ob wir dann – weil es schwierig, unangenehm, unschön werden könnte – bereit sind einen anderen Menschen „ganz“ – also eben auch mit seinen Schwierigkeiten, mit dem Unangenehmen oder unschönen Seiten – uns in unserem Sein berühren zu lassen. Und damit eine Unsicherheit in uns akzeptieren, daß wir nicht immer wissen können, was das wiederum in uns auslösen wird. Weshalb ich in Eintrag 55 betonte: Oligoamor ist es, wenn wir das wirklich wollen.

Frage 3: Wie sieht es mit meinen bestehenden Emotionalverträgen aus?

Einer der wichtigsten Einträge dieses bLogs ist Eintrag 9, in welchem ich auf unsere unsichtbaren und meist konkludent eingegangenen „Emotionalverträge“ hinweise, die wir in jeder unserer Nahbeziehungen eingehen. Wer sich jetzt feiern möchte, weil er*sie*es noch keine Partnerschaft in diesem Sinne eingegangen ist und sich für vermeintlich „vertragsfrei“ hält, dem*der möchte ich sagen, daß fast all unsere näheren Beziehungen mit Lebewesen Emotionalverträgen unterliegen, seien es pflegebedürftige Angehörige, Eltern oder Kinder – aber ebenso Haustiere, ehrenamtliche Engagements oder sogar Arbeitsstellen.
Ethische Mehrfachbeziehungen“ unterscheiden sich nach meinem Empfinden von „unethischen Mehrfachbeziehungen“ durch die Haltung gegenüber der Frage, wie wir es generell in Beziehungen mit unserer Verbindlichkeit und unserer Selbstverpflichtung halten. Sind wir das von mir bereits in einigen Einträgen skizzierte „moralische Chamäleon“, welches sich je nach Art des (Unter)Grundes wandelt – oder schaffen wir es, unsere einmal erklärte Haltung integer zu bewahren, auch wenn das bedeuten sollte, daß wir uns gegebenenfalls einmal nicht wegducken können, vielleicht sogar die berühmte „Nehmerqualität²“ beweisen müssten?
Letztere wäre ohnehin eine gute Eigenschaft, die zu besitzen sich als Vertreter*in einer nonkonformen Lebens- und Liebesweise auszahlt, z.B. wenn man in unvermeidlichen Kontakt zur „normalen Welt“ gerät…
Emotionalverträge sind von ihrer Natur her großartige Dinge: Denn durch sie erweisen wir uns als berechenbare Beziehungsmenschen, die „zu ihrem Kram stehen“. Gleichzeitig sind sie unglaublich dynamisch; sie fordern uns eigentlich zu einem hohen und transparenten Maß an Kommunikation mit den anderen am Vertrag beteiligten Lebewesen auf, weil es so sehr wichtig ist, daß alle Beteiligten unter dem Vereinbarten wirklich das Selbe verstehen. Gleichzeitig entsteht auf diese Weise ein Spielraum, der darum stets gemeinschaftlich nachjustiert werden muß und ebenfalls Raum für Neuverhandlung und Erweiterung läßt.
Da aber „Emotionalverträge“ genau deswegen keine hieb- und stichfesten schriftlichen Kontrakte sind, die in irgendeinem Tresor für immer gesichert verstauben, sondern, wie ich in Eintrag 9 schrieb „höchst subjektive, »gefühlte« Arrangements des Gebens und Nehmens (oder sanfter: des Beitragens und Genießens) in menschlichen Beziehungen“, erweist sich ihre wahre Qualität ein klein bisschen mehr an unserer diesen gegenüber an den Tag gelegten Einstellung als an ihrem virtuellen Inhalt.
Heißt übersetzt: Ein*e integere*r Beziehungspartner*in signalisiert Respekt für die anderen Beteiligten an einer Beziehung vor allem bereits dadurch, daß er*sie*es so spricht und handelt, daß die anderen Beteiligten am Sprechen und Handeln erkennen können, daß sich die sprechende bzw. handelnde Person dabei als Teil eines verbindlichen, größeren „Wirs“ zu erkennen gibt.
Was hier scheinbar so kompliziert klingt, habe ich in Eintrag 53 ausgeführt und es schlicht „die-anderen-mit-hinein-Denken“ genannt. Es ist das Gegenteil von Ichbezogenheit und bloßem Eigennutz – und wenn es uns gelingt, den Personen, mit denen wir bereits irgendeine Art von Beziehung haben, diese Form von Wertschätzung rückzumelden, dann sind der Rest, wie es so schön heißt, (auszuhandelnde) Details.
Mehrfachbeziehungen haben auf allen Ebenen mit Menschen zu tun – darum ist es von enormer Wichtigkeit, auf allen Ebenen diesem „menschlichen Faktor“ oberste Priorität zu geben, sei es uns selbst gegenüber, sei es einer Person gegenüber, bei der aus welchen Gründen auch immer unser Interesse aufgeflammt ist – und ganz besonders eben den Personen gegenüber, mit denen wir uns bereits in einer (Nah)Beziehung befinden.
In der Einstellung unseren Bestandsbeziehungen (und also unseren „Bestandsverträgen“) gegenüber zeigt sich, in welcher Weise unsere für uns selbst in Anspruch genommene Integrität ( = Handeln in fortwährend aufrechterhaltender Übereinstimmung mit dem persönlichen Wertesystem) mit unserer Gesamthaltung zu Wertschätzung und Berechenbarkeit gekoppelt ist.
Ich schreibe „Gesamthaltung“, weil eine nachlässige oder leichtfertige Herangehensweise gegenüber bestehenden Verbindlichkeiten mit vorhandenen Beziehungsmenschen in deutlicher Sprache davon spricht, nicht nur – wie wir allerhöchstwahrscheinlich den nächsten Beziehungsmenschen ebenso behandeln werden – sondern darüber hinaus auch, wie wir uns in uns selbst vermutlich gleichfalls adressieren: Jemand, der das (aus welchen Gründen auch immer) alles nicht wert ist.
Selbstwirksam und verantwortlich erweisen wir uns daher, wenn wir unseren Wunsch nach Mehrfachbeziehungen insbesondere innerhalb unserer bestehenden Emotionalverträge zu integrieren beginnen. Denn spätestens hier haben wir uns auf verschiedenen Ebenen mit Widerständen des „menschlichen Faktors“ auseinandergesetzt – persönlich, partnerschaftlich und überpersönlich.

Wenn es beim Fußball also heißt „den Kasten sauberhalten!“, würde ich demgemäß hinsichtlich der Oligoamory empfehlen, mit der Pflege dieser drei Kästen zu beginnen:
1) Grund für eigenes Begehren
2) Raum im eigenen Leben
3) Bestehende Emotionalverträge

Viel Erfolg!




¹ Mike Hellwig, geboren 1964, wandte sich nach einem Studium der Germanistik der Psychologie zu und entwickelte als Therapeut die Methode der Radikalen Erlaubnis. Dazu mehrere Publikationen z.T. Eigenverlag.

² Ausdruck aus dem Boxsport, welcher die Eigenschaft beschreibt, auch Schläge einzustecken aber dadurch nicht die Balance oder den Fokus zu verlieren.

Danke an jacqueline macou auf Pixabay für das Foto.

2 Antworten auf „Eintrag 58“

  1. Hallo Oligotropos!
    Danke für diesen durchdachten Artikel! Und die sehr schöne Parabel mit den Fassdauben. Ich finde es ungemein faszinierend, wie du und ich aus zwei völlig verschiedenen Blickwinkeln – und mit anderen Worten – zu ähnlichen Schlussfolgerungen gelangen. Gerade dein „Um-Zu“ finde ich lustig – ich sage zu demselben „Sekundärmotivation“, und meine Lebensgefährtin nennt es „unverbundenes Um-Zu“. Du bist da auf einer ergiebigen Spur 😉
    Lg sacriba

    1. Das „Um-zu“ ist ja nicht meine „Erfindung“ ?. Ich kenne es u.a. aus ganz anderen Zusammenhängen, wie z.B. der freien Pferdearbeit nach Klaus Ferdinand Hempfling oder auch aus dem Kontext des feministischen Buddhismus, wie er etwa von Sylvia Wetzel vertreten wird.
      Allen diesen Philosophien ist gemeinsam, daß dort überall die Betonung darauf liegt, eine Herangehensweise nicht als „Technik“ oder „Methode“ zur bloßen (egoistischen) Zielerreichung einzusetzen, sondern als ganzheitliche Lebensweise, die sich Zusammenhänge erschließt und durch die man, Schicht für Schicht, auch immer mehr von sich selbst freilegt.

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